Inhaltsverzeichnis
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- Herkunft
- Aussehen und Wuchs
- Sorten
- Standort und Boden
- Aussaat
- Pflege
- Ernte und Verwertung
- Krankheiten und Schädlinge
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Herkunft
Artischocken (Cynara cardunculus subsp. scolymus) lassen die Herzen aller Feinschmecker höherschlagen – und in milden Lagen gelingt der Anbau des mehrjährigen Gemüses auch bei uns. Ursprünglich stammen Artischocken aus dem Mittelmeerraum, wo sie schon seit dem ersten Jahrhundert kultiviert werden. Neben dem Nutzwert werden Artischocken, die zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) gehören, auch als Heilpflanze verwendet. Man schreibt ihnen eine verdauungsfördernde und cholesterinsenkende Wirkung zu. Außerdem haben Artischocken einen hohen Zierwert – aus diesem Grund werden die stattlichen, krautigen Pflanzen mit dem distelähnlichen Äußeren inzwischen auch oftmals allein wegen ihres dekorativen Aussehens im Garten kultiviert.
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Aussehen und Wuchs
Neben den hübschen, zwei- bis dreifach fiederschnittigen, dornigen Laubblättern, die unterseits graufilzig behaart sind, bilden ausgewachsene Exemplare den ganzen Sommer über große, körbchenförmige Blütenstände aus. Sie bestehen aus zahlreichen Hüllblättern und einem fleischigen Blütenboden. Werden die Blütenknospen nicht rechtzeitig geerntet, öffnen sich violette Röhrenblüten. Die großen Blütenköpfe sind bei Mensch und Tier gleichermaßen beliebt und werden auch in der Floristik gerne verwendet. Im Garten wie in der Vase locken sie mit ihrem süßen Duft Bienen, Hummeln und andere Insekten an.

MSG/Bettina Rehm
Aufgeblüht sind Artischocken attraktiv, aber nicht genießbar
Sorten
Bisher lohnte sich der Anbau von Artischocken nur im Weinbauklima, wo Sorten wie ‘Green Globe’, ‘Große von Laon’ oder ‘Orlando’ den Winter ohne größere Schäden überstehen. Ein Winterschutz ist aber auch hier erforderlich. Sorten wie ‘Imperial Star’, ‘Vert de Provence’ und ‘Vert Globe’ können Sie in raueren Gegenden dagegen auch einjährig ziehen, sie bilden schon im ersten Sommer viele Blütenknospen.
Standort und Boden
Artischocken lassen sich in den meisten nicht allzu rauen Lagen erfolgreich im Garten anbauen. Sie brauchen einen geschützten, unbedingt vollsonnigen Standort. Artischocken brauchen außerdem einen gut gedüngten, mit viel Humus verbesserten Boden. Staunässe sollte allerdings – vor allem im Winter – vermieden werden. Haben Artischocken einen Winter im Garten überstanden, können sie dort über mehrere Jahre wachsen. Sie erschließen im Laufe der Zeit auch Nährstoffe in tieferen Bodenschichten und bilden immer mehr Blütenknospen.
Artischocken aussäen
Sollen die Pflanzen noch im selben Jahr kräftig heranwachsen und viele Blütenknospen ansetzen, sollte man früh mit der Aussaat beginnen. Artischocken kann man im Haus vorkultivieren oder als Jungpflanzen kaufen. Ab Mitte Januar können die Pflanzen an einem hellen, warmen Ort in einer Saatkiste mit humoser, lockerer Erde ausgesät werden. Legt man die Samen zuvor einen Tag in warmes Wasser, keimen sie schneller. Ideal zum Keimen ist ein beheiztes Gewächshaus, doch genügt auch ein Fensterbrett. Bei 18 bis 20 Grad keimen Artischocken innerhalb von zwei bis drei Wochen. Danach ist sehr viel Licht notwendig, damit die Pflanzen nicht in die Höhe schießen, sondern kurz und gedrungen bleiben. Sobald die Keimlinge in ihrer Saatschale zu dicht stehen, werden sie pikiert und einzeln in Töpfe gepflanzt. Nach der Vorkultur, wenn die Jungpflanzen drei bis fünf Laubblätter haben, wird Mitte bis Ende April in ein sonniges Beet mit lockerer Erde gepflanzt. Vorher drei bis fünf Liter Kompost pro Quadratmeter ins Beet einarbeiten. Der Pflanzabstand sollte 150 x 75 Zentimeter betragen.

MSG/Alexandra Ichters
Ältere Exemplare können eine enorme Größe erreichen, entwickeln dann aber nur noch wenige Blüten
Bei weitem Abstand kann man die Fläche dazwischen noch gut für schnell wachsende Gemüsearten wie Kopfsalat nutzen. Bis zum Anwachsen feucht halten, später weniger gießen. Artischocken kommen im Gemüsegarten oder im Blumenbeet am besten als Solitärpflanzen zur Geltung. In wenigen Jahren erreicht die Artischocke eine imposante Größe von bis zu zwei Metern. Tipp: In weniger günstigen Lagen können Sie den Boden mit schwarzem wasserdurchlässigem Unkrautvlies abdecken und an den Pflanzstellen kreuzförmig einschneiden.
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Pflege
Während der Kultur sollten Sie ein bis zwei Mal nachdüngen und immer ausreichend wässern. Im ersten Jahr entwickeln Artischocken nur wenige der begehrten Knospen mit den fleischigen Deckschuppen. Ab dem zweiten Jahr fällt die Ernte größer aus, doch dafür muss man die Stauden gut durch die kalte Jahreszeit bringen. An einem vor Ostwind geschützten Platz überstehen sie Frost bis minus zehn Grad. Bei der Überwinterung im Freien sollten Sie nach Ernteschluss die Blattschöpfe fest zusammenbinden oder alle Blätter abschneiden, einen Weidenkorb über die Pflanzen stülpen und rundherum trockenes Stroh oder Laub handhoch anhäufeln. Sicherer ist, man gräbt die Wurzelstöcke aus, bettet sie in Kisten oder großen Töpfen in feuchten Sand ein und stellt sie in einen frostfreien, aber möglichst kühlen Raum. Ab Anfang April müssen Sie draußen die Abdeckung wieder entfernen. Im Haus überwinterte Artischocken werden dann erneut ausgepflanzt. Nach vier Jahren nimmt der Ertrag ab. Die Pflanzen können dann geteilt werden, oder man sät neu aus. Im Winter müssen die Wurzeln mit einer dicken Laubdecke vor starkem Frost geschützt werden. Bei einjährig kultivierten Sorten kann man auf Winterschutzmaßnahmen verzichten und einfach im Frühjahr neue Pflanzen heranziehen. Kommen diese Sorten dennoch gut durch den Winter, werden sie einfach weiterkultiviert und man kann im nächsten Jahr umso mehr Knospen ernten.
Artischocken ernten und verwerten
Haupterntezeit ist im August und September, dann kann man pro Pflanze bis zu zwölf Blütenknospen mit den delikaten, fleischigen Blütenböden ernten. Zum Verzehr schneidet man die Blütenköpfe ab, solange die Hüllblätter noch fest geschlossen sind und bevor sich die Schuppen violett verfärben. Als erstes erntet man immer die Hauptblüte an der obersten Triebspitze. Öffnen sich die Deckblätter, werden die fleischigen Blattansätze zäh und der delikate Blütenboden schmeckt trocken! Zum Verzehr ist es dann zu spät, dennoch sind die blauvioletten Blütenstiele im Beet und in der Vase ein toller Blickfang. Sie sind zudem ein Magnet für Hummeln. Die getrockneten, knospigen Blütenstände sind lange haltbar und können auch für Trockengestecke verwendet werden.

MSG/Martin Staffler
Artischocken für die Küche werden mit einem circa zehn Zentimeter langen Stiel geerntet. Stiele für die Vase hingegen werden möglichst tief abgeschnitten
Die Zubereitung der Artischocken ist recht einfach: Die Köpfe kommen gewaschen in heißes Salzwasser, wo sie etwa 30 Minuten durchgaren. Danach lassen sich die einzelnen Schuppen leicht abziehen und das zarte Pflanzengewebe am Schuppenansatz verzehren. Die zähen Reste bleiben übrig. Das Beste an der Artischocke ist jedoch der Blütenboden. Dazu passt Knoblauch-Mayonnaise (Aioli) oder Zitronen-Kräuter-Vinaigrette. Aus der Artischocke werden auch Arzneimittel gewonnen. Sie fördern die Gesundheit der Leber und kurbeln den Fettstoffwechsel an. Artischocken enthalten außerdem Bitterstoffe, die die Verdauung von Fetten verbessern und gleichzeitig das Hungergefühl dämpfen.
Artischocken sind ein schmackhaftes mediterranes Gemüse. Wann man die Knospen der imposanten Korbblütler ernten sollte und wie man sie für die Küche vorbereitet, zeigt Ihnen Gartenexperte Dieke van Dieken in diesem Praxisvideo.
Credits: MSG/CreativeUnit/Kamera+Schnitt: Fabian Heckle
Krankheiten und Schädlinge
Gelegentlich werden Artischocken von Schnecken, Ohrwürmern oder Blattläusen befallen. Dunkle Verfärbungen weisen auf einen Befall durch die Schwarze Bohnenlaus hin. Außerdem werden die feinen Wurzeln manchmal von Wühlmäusen angeknabbert.
Erfahren Sie in unserem Podcast, wie man einen Gemüsegarten anlegt
Ein eigener Gemüsegarten ist der Wunsch vieler Gärtner. Was Sie bei der Vorbereitung und Planung beachten sollten und welches Gemüse Nicole Edler und Folkert Siemens anbauen, verraten sie im folgenden Podcast. Hören Sie jetzt rein.
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FAQs
Wie viele Artischocken pro Pflanze? ›
Artischocken ernten und verwerten
Haupterntezeit ist im August und September, dann kann man pro Pflanze bis zu zwölf Blütenknospen mit den delikaten, fleischigen Blütenböden ernten.
Standort und Pflege
Artischocken brauchen einen vollsonnigen, windgeschützten Platz im Garten. Die Pflanzen wurzeln tief: Der Boden sollte daher tiefgründig, durchlässig und nährstoffreich sein. Sandige Böden gelten als ideal, weil sie sich schnell erwärmen.
Ein Pflanzloch zur Beetpflanzung sollte doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen sein. Vor dem Auspflanzen ist es ratsam, 3 – 5 l Kompost ins Beet einzuarbeiten oder das Substrat im Topf mit etwas Kompost zu vermischen. Halten Sie bei Artischocken im Beet einen Pflanzabstand von mindestens 100 × 100 cm ein.
Ist die Artischocke eine Distel? ›Eine distelartige Pflanze jedoch mögen viele Leute gern. Sie ist sowohl als Zierde im Garten bekannt, als auch als leckeres Gemüse und delikate Vorspeise: die Artischocke.
Wie tief wurzelt eine Artischocke? ›Die Artischocke muss dafür im Herbst ausgegraben werden, Triebe einkürzen und die Wurzeln in feuchten Sand einschlagen. Achtung: Es handelt sich um einen Tiefwurzler. Die Pflanze bildet als eine Pfahlwurzel, die bis zu 3 Meter tief in den Boden wachsen kann.
Wie viel Wasser brauchen Artischocken? ›Konkret können Artischocken bis zu 1-3 Mal pro Woche oder einmal alle 2-3 Wochen bewässert werden, und zwar ab 30 Tagen nach dem Rückschnitt der Pflanzen (bei mehrjährigen Kulturen). Die durchschnittliche Wasserversorgung während der Saison sollte etwa 25,4-51 mm (1-2 in) Wasser pro Woche betragen.
Welche Artischocken sind die besten? ›Spinoso sardo. Stachelige, mittelgrosse, längliche Sorte aus Sardinien, intensive grün-violette Färbung – gilt als eine der besten Artischocken überhaupt.
Wann Artischocken zurückschneiden? ›Die Blätter und Blütentriebe der Artischocken werden ab Oktober ein paar Zentimeter über dem Boden abgeschnitten und die Pflanzen dann mit lockerer, mit etwas Sand vermischter Erde sowie den oben genannten organischen Stoffen etwa 30 Zentimeter hoch abgedeckt, um sie vor Frost zu schützen.
Was für ein Dünger braucht die Artischocke? ›Artischocken pflegen & düngen
Schon vor der Pflanzung sollte der Boden mit Kompost vorbereitet werden, eine kleine Handvoll Hornspäne pro Pflanze sorgt für eine ordentliche Langzeitdüngung. Im Laufe der Saison kann nach Bedarf bis zu zwei Mal mit Brennesseljauche nachgedüngt werden.
Als Pflanzabstand haben sich 100 x 100 cm bewährt, da Artischocken wegen ihrer bis zu 80 cm langen Laubblätter vergleichsweise viel Platz brauchen. Bis zur Ernte bzw. Blüte sind Artischocken insbesondere vor Blattläusen und Schnecken zu schützen.
Wie bekomme ich eine Artischocke zum Blühen? ›
Schneiden Sie die Artischocke leicht schräg an und stellen Sie sie in viel frisches Wasser. Artischocken eignen sich auch wunderbar als Trockenblume – stellen Sie sie dafür einfach in ein Gefäß ohne Wasser und Sie werden noch viel länger Freude an der Blume haben!
Wie alt wird eine Artischocke? ›Essen tun wir tatsächlich die Blüte, weswegen die Artischocke zum Blütengemüse gezählt wird. Unter günstigen Bedingungen kann eine Artikschockenpflanze bis zu fünf Jahre alt werden, sie gedeiht also im Prinzip mehrjährig.
Wie überwintert man eine Artischocke? ›Und so geht's: Im Herbst, etwa gegen Ende Oktober, wird zehn bis fünfzehn Zentimeter dick Falllaub zwischen die etwas fleischigen Blattansätze der Artischocke gepackt. Wenn der ersten Frost vor der Tür steht, kommt noch doppellagig Gemüsevlies darüber, welches außen komplett mit Erde oder Steinen beschwert wird.
Ist die Artischocke winterhart? ›Wilde Artischocke im Garten
Cynara cardunculus ist ein Pfahlwurzler und gut winterhart – verträgt Temperaturen bis -23 °C (bis Klimazone 6).
- Pflanzenart – gute Nachbarn – schlechte Nachbarn.
- Artischocken – Gurken, Salat, Sellerie – Kartoffeln.
- Aubergine – Bohnen – Paprika, Tomaten.
- Basilikum – Tomaten, Gurken, Zucchini, Fenchel – X.
- Blumenkohl – Buschbohnen, Sellerie, Erbsen – Knoblauch, Zwiebel.
Die Artischocke benötigt einen vollsonnigen, windgeschützten Standort, wenn du sie hierzulande im Freiland anbauen möchtest. Ein Platz in Südlage oder vor einer Hauswand eignet sich besonders für die frostempfindliche mediterrane Pflanze. Neben dem Standort ist der Boden entscheidend für eine erfolgreiche Ernte.
Was kann man mit Kürbis zusammen Pflanzen? ›Kräuter wie Lavendel, Majoran, Oregano, Pfefferminze und Ysop sind gute Nachbarn für Kürbispflanzen. Die ätherischen Öle der meisten Kräuter halten Schädlinge fern, während ihre Blüten Nützlinge wie bestäubende Insekten anziehen. So sorgen sie für eine bessere Pflanzengesundheit im Beet.